Die Wahl der richtigen Angelschnur ist essenziell Wichtig für den Erfolg
Um keinen Fehlgriff zu landen, werde ich Ihnen mit diesem Bericht helfen die passende Angelschnur zu finden
Die richtige Schnur gehört mit zum wichtigsten Teil der Angelausrüstung, denn ohne die Schnur wird es schwer zu angeln. Wohingegen man im Fall der Fälle auf Rute und Rolle verzichten könnte. Die Angelschnur bildet den direkten Kontakt zwischen Fisch und Angler. Somit sollte sie perfekt auf den Zielfisch ausgelegt sein.
Um bei der Wahl Fehler zu vermeiden, werde ich ein paar häufig gestellte Fragen aufgreifen und auf dieser und den Folgenden Seiten versuchen zu erklären worauf Sie achten sollten.
Welche Arten von Angelschnüren gibt es?
Die zwei am häufigsten verwendeten Angelschnüre sind die Monofile- und die Geflochtene Angelschnur. Zudem gibt es auch noch Fluorocarbon Schnüre und Schnüre zum Fliegenfischen. Das Hauptaugenmerk wird in diesem Bericht jedoch auf Monofilen und Geflochtenen liegen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Monofilen und einer Geflochtenen Angelschnur?
Die Mono besteht nur aus einem einzigen Faserstrang welcher in der Regel aus Nylon hergestellt wird. Während die Geflochtene aus bis zu 16 Fasern besteht, welche verflochten werden. Diese bestehen zumeist aus Kevlar, Dyneema und Spectra.
Worin liegen die Vorteile einer Monofilen Angelschnur?
Monos haben den großen Vorteil, dass sie extrem Glatt sind. Dadurch gleitet die Schnur leichter von der Rolle und durch die Rutenringe. Durch den damit verbundenen, geringeren Reibungswiderstand sind weitere Distanzen beim Auswerfen möglich.
Zudem haben Sie auch in fließenden Gewässern einen geringeren Widerstand, was beim Ansitzangeln ein großer Vorteil sein kann, da der Köder nicht so leicht abtreibt.
Ein Weiterer Vorteil liegt darin, dass die Monofile Schnur leicht Dehnbar ist. Diese Dehnung federt unter anderem das Kopfschlagen von gehakten Fischen ab. Aber auch wenn der Fisch noch einen unerwarteten Sprint hinlegt kann es von Vorteil sein, wenn die Schnur ein wenig nachgibt.
Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch der Preis. Dieser liegt bei der Mono deutlich unter dem von geflochtenen.
Worin liegen die Vorteile einer Geflochtenen Schnur?
Ein Großer Vorteil von Geflochtenen Angelschnüren liegt im Verhältnis von Schnurdicke zu Tragkraft. So kann eine 0,15er Geflochtene oftmals das Gleiche Tragen wie eine 0,30er Monofile.
Die Dehnung, welche bei der Geflochtenen Schnur nahezu nicht vorhanden ist, ist nicht unbedingt ein Nachteil. Durch die geringe Dehnung ist der Kontakt zum Köder viel direkter als bei der Monofilen. So können Bisse oder Zupfer am Köder viel leichter wahrgenommen werden. Und der Anschlag wird 1:1 von der Rute auf den Köder Übertragen. Dies ist vor allem bei aktiven Angelarten wie Spinnfischen oder Feedern wichtig.
Die Wiederstandsfähigkeit bei Geflochtenen Schnüren ist ein großer Plus Punkt wenn man in Steinigen Gewässern oder von Muscheln belagerten Kanten angelt. Sie nutzt sich natürlich auch ab und sollte daher regelmäßig kontrolliert werden aber ein Schnurbruch ist wensentlich unwahrscheinlicher als bei einer Mono.
Die Nachteile der jeweiligen Angelschnur ergeben sich Prinzipiell aus den Vorteilen der jeweils anderen Schnurart.
Was zeichnet Fluorocarbon Schnüre aus ?
Fluoroarbon gehört eigentlich zu den Monofilschnüren und wird sowohl im Spinnfischer- als auch Im Grundangelbereich verwendet. Fluorocarbon hat einen nahezu gleichen Lichtbrechungsindex wie Wasser und soll damit nahezu unsichtbar unter Wasser sein. Nach diversen Versuchen wurde festegestellt, dass die Schnur wirklich nicht besonders gut zu sehen aber bei weitem auch nicht unsichtbar ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schnur sehr schnell sinkt. Was beim Spinnen mit kleinen Ködern hilfreich seien kann.
Ein Nachteil ist, dass die Schnur relativ Steif und weniger geschmeidig als eine normale Mono ist. Zudem kommt noch, dass die Knoten schlechter halten und Fluorcarbon sehr teuer ist.
Meiner Meinung nach ist das ganze mit dem Fluorocarbon nur ein überbewerteter Trend. Durch die schlechte Sichtbarkeit und das starke Sinkverhalten hat das Material natürlich dennoch seine Daseinsberechtigung. Für mich jedoch nur als Vorfachschnur und nicht als Hauptschnur. Aber das ist natürlich jedem selbst überlassen
Hier ein Interessanter Bericht über Fluorocarbon von Fisch&Fang
Für Welche Angelart nehme ich welche Angelschnur?
Karpfenangeln / Grundangeln
Beim Karpfenangeln ist in der Regel mit sehr kräftigen Fischen zu rechnen, welche extrem lange und schnelle Sprints hinlegen können. Zudem sind oft weite Würfe erforderlich. Daher ist beim Karpfenangeln eine Monofile Schnur zu empfehlen. Viele Karpfenangler schalten aber auch ca. 5-10 Meter geflochtene Schnur vor. Dies hat den Vorteil, dass keine Dehnung beim Auswerfen statt findet. Außerdem wird die Schnur im vorderen Bereich am meisten beansprucht (durch Steine, Pflanzen, etc.). Daher können 10 Meter einer etwas robusteren, geflochtene Schnur nicht schaden. Dennoch wird meist als Hauptschnur eine Monofile verwendet.
Spinnfischen / Blinkern
Beim Spinnfischen ist es enorm wichtig, direkten Kontakt zum Köder zu haben um jede Bodenberührung und jeden noch so kleinen Biss zu spüren. Daher sollte ganz klar eine Geflochtene Schnur zum Einsatz kommen. Zudem sollte beim Spinnen eine Farbe gewählt werden, welche gut sichtbar ist (Rot, Gelb, Orange…).
Feedern
Beim Feedern wird in der Regel die Rutenspitze als Bissanzeiger verwendet. Daher sollte eine möglichst direkte Verbindung zwischen Köder und Rute bestehen um jeden kleinsten Zupfer zu erkennen. Aus diesem Grund ist auch hier eine Geflochtene Angelschnur zu empfehlen. Da aber meist ein schwerer Futterkorb verwendet wird, kann man ein par meter monofile Schnur vorschalten um beim Auswerfen die Knoten etwas zu entlasten.
Mittlerweile gibt es aber auch gute monofile Schnüre welche speziell auf das Feedern ausgelegt sind also im Endeffekt weniger Dehnung als andere Monos haben.
Posenfischen
Zum Posenfischen kann in der Regel eine Mono oder eine Geflochtene verwendet werden. Aber sowohl beim Posenfischen auf Friedfische als auch auf Raubfische ist mir eine Monofile Schnur lieber. Zum einen gleitet die Pose besser über die Schnur und zum anderen schlitzen die Fische beim Anhieb nicht ganz so leicht aus. Ob die Schnur nun schwimmen oder sinken soll – hier scheiden sich die Geister. Auf Raubfische ist es meiner Meinung nach sinnvoller wenn die Schnur schwimmt. Dies hat den Grund, dass die Schnur anfälliger gegen Wind ist und somit etwas Bewegung in den Köder kommt. Wohingegen der Köder beim Friedfischangeln eher still stehen sollte. Daher sollte hier eine sinkende Schnur verwendet werden.
Um eine sinkende Schnur zum schwimmen zu bringen empfiehlt sich Entenbürtzelfett.
Um eine schwimmende Schnur zum sinken zu Bringen einfach die die Schnur durch einen mit Spülwasser befeuchteten lappen ziehen. Dies Löst das Fett auf der Schnur und bringt sie damit zum sinken.
Forellenfischen
Da Forellen meist einen sehr wilden Drill hinlegen ist eine gute Monofile Schnur zu empfehlen. Es kann aber auch ganz normal wie beim Spinnfischen eine Geflochtene verwendet werden.
Wallerfischen
Da Waller bzw. Welse zu den stärksten Fischen im Europäischen Süßwasser zählen, sollte auf jeden Fall eine sehr starke Geflochtene Schnur gewählt werden.
Futterraketen
Bei Futterraketen kann im Grunde beides verwendet werden. Wichtig ist, dass die Schnur einiges an Gewicht vertragen kann.
Ausloten
Zum Ausloten auf jeden Fall eine Geflochtene Schnur verwenden. Sonst kann man schwer erkennen ob das Lotblei am Boden aufgekommen ist bzw. welche Beschaffenheit der Boden hat. Zudem eignet sich besonders eine Schnur in verschiedenen Farbabstufungen.
Wie viel hält eine Angelschnur aus?
Um die Kraft einer Angelschnur zu ermitteln wird die Tragkraft getestet. Dabei werden so viele Gewichte an eine Schnur geklemmt bis diese reißt. In der Praxis Reißt die Schnur aber meist am Knoten, somit ist es selten möglich die volle Tragkraft auszunutzen.
Hier eine Tabelle von Praxisnahen Tragkraft Werten
Durchmesser | Monofile Schnur | Geflochtene Schnur |
0,10 mm | 1,30 kg | 5,00 kg |
0,14 mm | 2,00 kg | 6,50 kg |
0,16 mm | 3,00 kg | 9,50 kg |
0,20 mm | 4,00 kg | 14,00 kg |
0,25 mm | 5,60 kg | 16,00 kg |
0,30 mm | 8,00 kg | 22,00 kg |
0,35 mm | 10,50 kg | 28,00 kg |
0,40 mm | 14,50 kg | 33,00 kg |
0,50 mm | 22,00 kg | 50,00 kg |
Quellle: simfisch.de
Ein weit verbreiteter Irrglaube bei Einsteigern ist, dass die Schnur so viel Tragen muss wie die der Zielfisch wiegt. Das ist Falsch! Man wird nie einen Karpfen oder ähnlich großen Fisch direkt an der Schnur aus dem Wasser heben. Mit richtig eingestellter Bremse und richtigem Drillverhalten ist es auch mit einer Schnur, welche 8 kg aushält, möglich einen 15 Kilo Karpfen zu landen.
Mono oder Geflochtene für Einsteiger
Für Einsteiger ist es ratsam zunächst mit Monofilen Schnüren zu arbeiten. Da sie doch ein gutes Stück günstiger sind, ist es nicht ganz so schlimm wenn man mal eine Perücke hat und ein Teil der Schnur abschneiden muss. Zudem sind die Knoten aus dem Angelkurs meist auf Monos ausgelegt. Ein weiterer Grund ist, dass die Monofile Angelschnur durch ihre Dehnbarkeit einfach mehr Fehler verzeiht. Egal ob beim Anschlag oder im Drill.
Sollte sich herausstellen, dass einem das Spinnfischen am meisten liegt. Kann man natürlich relativ schnell auf eine geflochtene Schnur umsteigen.